Tieflochbohren

Das Tieflochbohren gehört in der Metallbearbeitung zur Kategorie Bohren und wird in der Industrie häufig in Lohnfertigung durchgeführt. In der Zerspanungstechnik wird vom Tieflochbohren gesprochen, wenn die Bohrtiefe größer als das Dreifache des Bohrungsdurchmessers ist, wobei der Bohrdurchmesser zwischen 0,2 und 2.000 mm beträgt. Bei Tieflochbohrungen mit sehr kleinem Durchmesser ergeben sich Länge-Durchmesser-Verhältnisse von bis zu 400. Anders als beim konventionellen Vollbohren werden in der Regel keine normalen Bohrer, sondern Spezialausführungen wie Einlippenbohrer eingesetzt. Der wesentliche Unterschied beim Tieflochbohren ist, dass zur sicheren Abfuhr von Span eine kontinuierliche Versorgung mit Kühlschmierstoff gewährleistet werden muss. Daher wird in Tiefbohrmaschinen unter hohem Druck Schmierstoff zur Zerspanstelle gepumpt, welcher auch der Kühlung und Schmierung des Spanabtrags dient. Tieflochbohrmaschinen arbeiten mit speziellem Tiefbohrwerkzeug, das sich von konventionellen Bohrern unterscheidet. Der Einlippenbohrer gehört zu den typischen Werkzeugen und weist einen asymmetrischen, einschneidigen Aufbau auf. Darüber hinaus werden auch Bohrer mit symmetrisch angeordneten Hauptschneiden verwendet. Welches Tiefbohr-Werkzeug eingesetzt wird, hängt im Wesentlichen von dem Länge-Durchmesser-Verhältnis der Anwendung ab. Zu den bekanntesten Herstellern von Tiefbohrmaschinen gehören beispielsweise die Maxion Jänsch & Ortlepp GmbH oder die Kaiser Maschinenbau u. Zerspanungstechnik GmbH in 21442 Toppenstedt. Das Tiefbohren lässt sich gut mit einem anschließenden Honen kombinieren, um die Maß- und Formgenauigkeit weiter zu verbessern.